Zittern | Zitternde Hände und die Angst vorm Händezittern aus Nervosität (© Andre B / Fotolia)

Zitternde Hände aus Angst – und die Angst vorm Händezittern

Zitternde Hände sind vielen Betroffenen peinlich. Das Händezittern wird zudem leicht fehlinterpretiert als Schwäche, Angst oder Ähnliches. Womöglich werden die Betroffenen für Alkoholiker gehalten und entsprechend behandelt. Das Zittern der Hände kann jedoch schlichtweg auf ein höheres Alter, bestimmte Erkrankungen, eine momentane Herz-Kreislauf-Schwäche oder auf Nebenwirkungen bestimmter Medikamente zurückzuführen sein.

Manches Zittern ist lediglich eine fast unmerkliche Bewegung. Andere Zitterbewegungen haben größere Ausschläge – zum Beispiel bei Parkinson. Auch die Frage, wann der Tremor auftritt, ist wichtig für die Diagnostik. Außerdem unterscheiden die Mediziner die Zitterbewegungen in niederfrequente, mittelfrequente und hochfrequente Zitterbewegungen.

Quellen:

Welche Arten von zitternden Händen gibt es?

Tritt das Händezittern nur auf, wenn jemand sich unsicher fühlt, sollte dieser Mensch sich keine Sorgen machen. Das kommt in den besten Familien vor. Die meisten Menschen haben Lampenfieber. Sie fühlen sich zittrig, wenn sie plötzlich vor einer größeren Menschenmenge eine Rede halten sollen, oder in einer Theatergruppe erstmals vor Publikum spielen. Selbst Prominente sind nicht davor gefeit, vor jedem öffentlichen Auftritt schweißnasse und zittrige Hände zu haben.

Haben wir es jedoch mit einem Tremor zu tun, der für den Betroffenen nur schwer oder gar nicht kontrollierbar ist, sollte der Betroffene einen Arzt aufsuchen. Hier ist das unwillkürlich auftretende Zittern vermutlich auf eine Krankheit zurückzuführen. Neben der Ausschlagweite, den betroffenen Gliedmaßen oder der Bewegungsfrequenz gibt es weitere Unterscheidungen für das Problem mit den zitternden Händen.

Händezittern im Alter | Zitternde Hand und Tremor (© openlens / Fotolia)
Händezittern im Alter | Zitternde Hand und Tremor (© openlens / Fotolia)

Von einem Ruhetremor sprechen die Mediziner, wenn sich das Zittern der Hände bevorzugt einstellt, wenn diese ruhig im Schoß liegt. Macht der Betroffenen dann eine Bewegung hin zur Kaffeetasse, hört das Zittern sofort auf. Auch wenn Ruhezittern an sich wenig stört, kann es dennoch als peinlich und belastend empfunden werden. Der Aktionstremor ist das genaue Gegenteil des Ruhetremors. Er tritt nur auf, wenn die Muskeln angespannt werden, um in Aktion zu treten. Hier bezeichnen die Mediziner verschiedene Unterarten. So unterscheiden sie den Bewegungstremor, den Intentionstremor und den Haltetremor. Diese beschreiben genauer, bei welcher muskulären Anspannung das Zittern einsetzt.

Quellen:

Altersbedingtes Händezittern

Jenseits aller sonstigen Ursachen bringt auch das Alter oft ein Zittern der Hände mit sich. Bei alten Menschen ist Zittrigkeit eher anerkannt. Sie wird weniger oft mit Vorurteilen belegt – und entsprechend ist die Angst vorm Händezittern in dieser Altersgruppe geringer ausgeprägt als z.B. bei Berufsanfängern im Bewerbungsgespräch o.ä. – Belastend sind zitternde Hände trotzdem. Die Schrift wird krakelig. Der Kaffee wird öfter verschüttet. Knöpfe alleine zuzumachen, wird erschwert. Ältere Menschen haben naturgemäß häufiger Erkrankungen, die eine zunehmende Zittrigkeit begünstigen. Das Leben alt gewordener Menschen wird buchstäblich zu einer Zitterpartie. Die Mediziner sprechen bei den Zitterhänden alter Menschen von einem essenziellen Tremor. Manchmal erstreckt sich dieser auch auf die Stimme oder die Beine.

Das altersbedingte Zittern hat nichts mit Erregung oder Aufregung zu tun. Er entsteht auch nicht durch das Frösteln, unter dem ältere Menschen oft leiden. Vielmehr sind oft Schilddrüsenprobleme, Stoffwechsel-Probleme, Nierenerkrankungen, Diabetes-bedingte Nervenstörungen oder eine Parkinson-Erkrankung die Ursache für Zittrigkeit. Mediziner wissen, dass auch Antidepressiva, Antibiotika oder Epilepsie-Medikamente für ein Zittern der Hände sorgen können. Der Arztbesuch sorgt für eine Diagnose. Liegt eine Krankheit als Ursache vor, kann diese meist behandelt werden. Damit schwindet oft auch das Zittern. Nicht so beim Parkinson-Syndrom. Hier bleibt das Zittern bestehen. Doch diese Krankheit lässt sich besser behandeln, wenn die Betroffenen bereits frühzeitig zum Arzt gehen.

Quellen:

Gibt es Medikamente, die die Zittrigkeit beheben?

Medikamente kommen nur dann zum Einsatz, wenn das Zittern der Finger und Hände zur Belastung wird. das ist der Fall, wenn der Betroffene seinen Alltag nicht mehr ohne Hilfe regeln kann. Oftmals wackelt auch der Kopf. Die Stimme wird zittriger. Andere Gliedmaßen sind ebenfalls betroffen. Wenn alte Menschen betroffen sind, leiden sie oft weniger daran als Jüngere. Diese schämen sich oft. Sie versuchen, die Zittrigkeit zu verbergen. Die Angst vor dem Händezittern kann dann zu einem eigenständigen Problem werden, das zusätzlich belastet (Erwartungsangst).

Zittrige Hand und die Angst vorm Zittern der Hände (© Lars Tuchel / Fotolia)
Zittrige Hand und die Angst vorm Zittern der Hände (© Lars Tuchel / Fotolia)

Problematisch ist, dass es keine speziellen Medikamente gegen die altersbedingte oder krankheitsbedingte Zittrigkeit gibt. Daher probiert der behandelnde Arzt vermutlich verschiedene Medikamente aus, sofern er keine auslösende Krankheit behandeln kann, die das Zittern beendet. Es kann sich dabei um Betablocker gegen Herzbeschwerden, um schlaffördernde und sedierende Barbiturate (vgl. starke Schlafmittel), oder Arzneimittel gegen Epilepsie handelt. Die damit behandelten Patienten sprechen individuell darauf an. Bei manchem wirken die Medikamente gut, bei anderen überhaupt nicht. Immerhin kann durch Medikamente bei etwa der Hälfte der Betroffenen eine Linderung erreicht werden.

Wenn ein starker Tremor vorliegt, können auch operative Maßnahmen wie ein Hirnschrittmacher erwogen werden. Das ist aber in der Regel nur bei Parkinsonpatienten der Fall. Viele von Händezittern betroffene Menschen registrieren, dass Medikamente anfänglich helfen, dann aber nicht mehr. Möglicherweise hat sich der Organismus an das Präparat gewöhnt, oder die Beschwerden sind mittlerweile stärker geworden. Manche Betroffenen erleben eine Beruhigung des Händezitterns, wenn sie einige Schluck Alkohol zu sich nehmen. Das ist aber keine Lösung. Neurologen bestätigen jedoch, dass geringe Mengen Alkohol tatsächlich die altersbedingte Zittrigkeit vorübergehend mindern können. Anschließend ist das Zittern aber umso schlimmer.

Quellen:

Können Betroffene lernen, zitternde Hände zu akzeptieren?

Alters- oder krankheitsbedingt zitternde Hände sind nichts, wofür sich jemand schämen müsste. Schämen sollten sich diejenigen, die das beobachten und sofort Vorurteile haben. Fakt ist, dass das Verbergen zitternder Hände oft nichts bringt. Es sorgt im Gegenteil für innere Anspannung und Scham. Wenn die Ursache feststeht, kann der Betroffene einfach offensiver und offener damit umgehen, dass er dieses Problem hat. Es gibt genügend Tricks, um besser mit den zitternden Fingern und Händen klarzukommen.

Viele Menschen mit zittrigen Fingern und Händen trinken beispielsweise lieber aus der Flasche, statt aus dem Glas. Sie nutzen bei starkem Tremor eine Schnabeltasse oder einen Deckelkrug mit Strohhalm zum Trinken. Klappt das Essen mit der Gabel nicht mehr so gut, kann einfach ein Löffel genommen werden. Es geht darum, lieber Lösungen und Verständnis für das Problem zu entwickeln, statt es zu verbergen. Niemand sollte sich dafür schämen, und deswegen die zitternden Hände von keinem Arzt begutachten lassen, weil sie ihm peinlich sind.

Die Angst vor dem Händezittern ist unbegründet. Sie kann sich jedoch zu einer sozialen Phobie auswachsen (vgl. Ausprägungen soziale Phobie). Dadurch wird sie größer, als das eigentliche Problem. Menschen, die an einer Sozialphobie leiden, fürchten sich davor, sich in der Öffentlichkeit zu blamieren – sei es dafür, dass sie schnell rot werden (vgl. Angst vor Rotwerden: Erythrophobie), oder dass die Hände zittern. Dann wird selbst eine Kaffeetasse zum Objekt der entfesselten Angst. In den meisten Fällen ist Meidungsverhalten die Antwort. Zitternde Hände sind aber kein Grund, sich aus dem Leben zurückzuziehen. Wenn alle Menschen, die an zittrigen Händen und Angst vorm Händezittern leiden, sich unsichtbar machen würden, wäre es schlimm um die Welt bestellt.

Was tun gegen zitternde Hände?: Zittern - wenn ein Gefühl die Oberhand gewinnt | Beschreibung: Jeder Mensch zittert. Beim Zittern handelt es sich um eine menschliche Reaktion, die viele Ursachen haben kann. Zittern tritt in viele Situationen des Alltags mehr oder weniger stark auf. Meist verschwindet es nach kurzer Zeit wieder von selbst und stellt kein großes Problem dar. Selten liegt dabei eine Krankheit zugrunde. Anders sieht es aus, wenn das Zittern so stark ausgeprägt ist, das es sich störend auf das Leben der Betroffenen auswirkt. Bei vielen Menschen führt dies zum Verlust von Lebensqualität und kann unter Umständen schwerwiegende Folgen, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld nach sich ziehen. Diese meiden wegen ihrer als solche empfundene Behinderung, soziale Kontakte und ziehen sich Schritt für Schritt aus der Öffentlichkeit zurück. Zittern kann man jedoch in vielen Fällen in den Griff bekommen. Es gibt eine Vielzahl von Lösungen, die die Menschen dabei helfen ihr Leiden einzudämmen oder sogar ganz zu beseitigen. Das Buch bietet zahlreiche Ansätze, um Tremorpatienten wieder ein normales Leben zu ermöglichen. (Amazon)
Was tun gegen zitternde Hände?: Zittern – wenn ein Gefühl die Oberhand gewinnt | Beschreibung: Jeder Mensch zittert. Beim Zittern handelt es sich um eine menschliche Reaktion, die viele Ursachen haben kann. Zittern tritt in viele Situationen des Alltags mehr oder weniger stark auf. Meist verschwindet es nach kurzer Zeit wieder von selbst und stellt kein großes Problem dar. Selten liegt dabei eine Krankheit zugrunde. Anders sieht es aus, wenn das Zittern so stark ausgeprägt ist, das es sich störend auf das Leben der Betroffenen auswirkt. Bei vielen Menschen führt dies zum Verlust von Lebensqualität und kann unter Umständen schwerwiegende Folgen, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld nach sich ziehen. Diese meiden wegen ihrer als solche empfundene Behinderung, soziale Kontakte und ziehen sich Schritt für Schritt aus der Öffentlichkeit zurück. Zittern kann man jedoch in vielen Fällen in den Griff bekommen. Es gibt eine Vielzahl von Lösungen, die die Menschen dabei helfen ihr Leiden einzudämmen oder sogar ganz zu beseitigen. Das Buch bietet zahlreiche Ansätze, um Tremorpatienten wieder ein normales Leben zu ermöglichen. (Amazon)

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Ängste, Phobien, Panikattacken > Angststörungen und Angsterkrankungen