Erste Fahrstunde - Angst ?! (© Luftbildfotograf / Fotolia)

Angst vor der ersten Fahrstunde

Angst vor der ersten Fahrstunde – Ursachen und was sich dagegen machen lässt

Die erste Fahrstunde ist für Fahrschüler etwas ganz Besonders. Es bedeutet einen Schritt in die Unabhängigkeit und gerade für junge Menschen ist es auch ein Schritt zum Erwachsenwerden. Trotzdem kommt es nicht selten vor, dass die Vorfreude auf das erste Mal am Steuer von einer Angst vor dem Fahren begleitet wird. In manchen Fällen kann die Angst so groß sein, dass die Schüler die Fahrstunde abbrechen müssen. Damit es nicht so weit kommen kann, beschäftigt sich dieser Text damit, wie die Angst vor der ersten Fahrstunde entsteht und welche Tipps Fahranfängern helfen können.

Angst durch falsche Vorstellungen

Es lässt sich leider nicht pauschal sagen, warum manche Fahrschüler Angst vor oder während der ersten Fahrstunde bekommen. In einigen Situationen ist die Angst eine Folge der Verantwortung, die ein Fahrschüler haben muss (vgl. Angst vor Verantwortung). Immerhin sitzt er oder sie zum ersten Mal selbst am Steuer eines Autos, statt nur vom Passagiersitz aus zuschauen zu müssen. Das ist eine ungewohnte Situation, weil viele Fahrschüler sich bewusst oder unbewusst Vorbilder suchen, die sie beim Autofahren erlebt haben. Das könnte zum Beispiel ein Elternteil oder die älteren Geschwister sein. Bei ihnen sieht das Fahren so einfach aus. Das erzeugt bei den Fahrschülern ein Bild davon, dass Autofahren eigentlich nicht besonders schwer ist. Aber wenn sie dann die ganzen Dinge hören, auf die sie während der Fahrt achten müssen, kommt es ihnen eventuell so vor, als ob sie nicht geeignet zum Autofahren sind.

Erste Fahrstunde – Angst vor Fehlern?

Ein anderer Auslöser für die Angst vor der ersten Fahrstunde ist die Angst vor Fehlern (siehe auch die berufliche Angst Fehler zu machen). Die Schüler werden sich zum ersten Mal bewusst, dass sie selbst ein Auto steuern müssen. Selbst, wenn sie es bisher noch nicht erlebt haben, kennen sie genug Berichte darüber, was alles beim Autofahren schief gehen kann. Sie haben im Hinterkopf, dass ein Fehler zu einem Unfall führen kann und ein Unfall kann dazu führen, dass jemand verletzt wird. Die Schüler verkrampfen sich dann auf diese Horrorvorstellung, sodass sie quasi erwarten, dass ihnen etwas schlimmes passiert.

Angst als Stressreaktion

Bei der ersten Fahrstunde prasseln viele Eindrücke auf einen Fahrschüler ein. Es gibt jede Menge Dinge, die er oder sie beachten muss. Schalten, kuppeln, Gas geben und bremsen sind nur die handwerklichen Dinge. Aber der Blick auf den Straßenverlauf und die Reaktion auf den Verkehr, auf Straßenzeichen und auf andere Verkehrsteilnehmer kann die Fahrschüler schnell überfordern. Es schleichen sich Fehler ein wie das Verschalten oder ein falsches Beschleunigen. Wenn das dann auch noch an einer stark befahrenen Kreuzung passiert und die anderen Verkehrsteilnehmer etwas ungeduldig reagieren, kann das zu einer Art Kurzschluss-Reaktion führen und Angstgefühle bei den Fahrschülern auslösen.

Was hilft gegen die Angst?

Das Wichtigste zur Überwindung der Angst ist es, am besten schon vor der ersten Fahrstunde die Angst konkret anzusprechen. Wenn die Fahrschüler mit ihrem Fahrlehrer direkt über die Situation reden, dann kann er ihnen besser helfen, um die Situation zu entschärfen. Siehe auch: Amaxophobie – die Angst vor dem Autofahren.

Außerdem ist es wichtig, dass die Fahrschüler ihrem Fahrlehrer vertrauen. Der Fahrlehrer hat Erfahrung und weiß meistens sehr genau, wo er mit der Fahrstunde starten kann, ohne einen Fahrschüler direkt in den dicksten Verkehr zu schicken. Meistens geht die erste Fahrstunde nach der Abfahrtkontrolle damit los, dass der Fahrlehrer fährt. Die Fahrschüler dürfen vielleicht noch lenken, aber die anderen Aufgaben werden ihnen erst noch abgenommen. Der Fahrlehrer steuert einen Ort an, an dem die Fahrschüler ihre ersten Erfahrungen sammeln können, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu stören. Das können Feldwege oder auch Verkehrsübungsplätze sein. Erst da dürfen die Fahrschüler wirklich “frei” loslegen und sich in die Mechaniken der Steuerung reinfuchsen.

Es hilft vielen Fahrschülern aber auch, wenn sie sich mit anderen Leuten, die schon einen Führerschein haben, über ihre Anfänge unterhalten. Wenn sie hören, dass andere Leute auch ihre Schwierigkeiten am Anfang hatten und sich erst mit den weiteren Fahrstunden gebessert haben, dann haben die Fahrschüler selbst auch nicht die hohe Erwartungshaltung, direkt alles sofort richtig machen zu müssen.

Gute Tipps für die ersten Fahrstunden

Um den Einstieg in die praktischen Fahrstunden so angenehm wie möglich zu gestalten, gibt es ein paar generelle Tipps, die man beachten kann:

  • Ruhe bewahren
  • Die einzelnen Abläufe “trocken” zuhause üben, um ein Gefühl für das Timing zu bekommen
  • Störquellen wie Musik oder dergleichen in den ersten Fahrstunden ausmachen
  • Bei Bedarf mit einem Führerscheinbesitzer auf einem Verkehrsübungsplatz üben
  • Fahrfehler merken und nach der Fahrt noch mal besprechen
  • Geduld haben – Mit der nötigen Übung kommt auch der Erfolg!

Weitere Informationen rund um das Thema Angst bei den ersten Fahrstunden finden sich auch in diesem Video:

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Quellen:

  • adac.de/verkehr/verkehrssicherheit/verkehrsmedizin/angst-beim-autofahren/
  • fuehrerscheininfos.de/angst-vor-den-fahrstunden-das-hilft/
  • 123fahrschule.de/fahrschule/angst-vor-dem-autofahren