Auszug aus dem eBook „Angst verstehen“:
Angst ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens, begleitet uns von der Geburt bis zum Tod und ist eines der am häufigsten untersuchten emotionalen Phänomene. Auch wenn Angst mit negativen Attributen belegt wird, so sichert sie uns das Überleben und gehört zur emotionalen Grundausstattung eines jeden Menschen.
Angstreaktionen schützen uns vor Gefahren, indem sie uns schnell und zuverlässig in bedrohlichen Situationen warnen und vegetative Abläufe in unserem Körper in Gang setzen, die uns auf eine Flucht- oder Angriffsreaktion vorbereiten. Treten derartige Angstreaktionen allerdings im Übermaß auf oder entwickeln sich in Situationen, von denen keinerlei Gefahr ausgeht, spricht man von Angststörungen oder Angsterkrankungen. Sie gehören zu den häufigsten psychischen Krankheiten weltweit und können je nach Ausprägung das Leben der Betroffenen zu einem Martyrium werden lassen. Und sie betreffen nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche können bereits massive Angststörungen entwickeln.
Die Ursache von Angststörungen ist vielfältig und lässt sich im Einzelfall auch nicht immer sicher klären (vgl. Angststörung Ursachen). Meist handelt es sich um eine unglückliche Verkettung von psychologischen, psychosozialen, neurobiologischen und genetischen Einflüssen, die „im Kopf“ aus dem Schutzmechanismus Angst eine Qual werden lässt.
Angststörungen sind in den meisten Fällen gut behandelbar – man muss sie als solche erkennen, ihren Mechanismus durchschauen und als Betroffener den Mut haben, sich der vermeintlich übermächtigen Angst zu stellen, um sie dann – ggf. mit professioneller Hilfe – einem Feuer gleich auszulöschen.