Baby weint beim Baden - Angst vor der Badewanne, dem Wasser? (© dechevm / stock.adobe.com)

Baby hat plötzlich Angst vor dem Baden

Angst vor dem Wasser? So wird das Bad zum Wellenesserlebnis fürs Baby

Während des Heranwachsens im Mutterleib war das Baby von 37°C warmem Fruchtwasser umgeben. Kein Wunder also, dass die meisten Babys wahre Badefans sind. Im wohltemperierten Wasser lässt es sich nicht nur entspannen, sondern auch herrlich herumplantschen. Doch nicht alle Babys geraten beim Bad in Verzückung. Manche verziehen schon beim Geräusch des Wasserhahns das Gesicht. Andere mutieren von Badefans zu wasserscheuen Badegegnern. Babys haben für dieses Verhalten gute Gründe. Sind diese erkannt, dann ist es für Eltern häufig ein Leichtes die Freude am Wasser wiederzuerwecken.

Baby weint beim Baden - Angst vor der Badewanne, dem Wasser? (© dechevm / stock.adobe.com)
Baby weint beim Baden – Angst vor der Badewanne, dem Wasser? (© dechevm / stock.adobe.com)

Gute vorbereitet ist halb gewonnen

Sobald der Nabel verheilt ist, kann ans erste Bad gedacht werden. Bei den meisten Babys liegt dieser Zeitpunkt ungefähr zwei Monate nach der Geburt.

Ob das Bad in einem Baby-Badeeimer oder in einer Baby-Badewanne stattfindet, bleibt den Eltern überlassen. In einem Eimer ist der Platz beengt, dadurch fühlen sich viele Babys geborgen. Zudem verhindert der begrenzte Platz ein Wegrutschen. Eine Wanne bietet mehr Raum, so lassen sich auch schwer erreichbare Körperstellen mühelos waschen. Die Wanne lässt sich aufgrund der größeren Maße auch länger verwenden als ein Babyeimer.

Egal ob Eimer oder Wanne, die Badegelegenheit muss sicher auf einer rutschfesten Unterlage aufliegen. Die Höhe sollte so gewählt werden, dass die Begleitperson längere Zeit entspannt und schmerzfrei stehen kann.

Der Raum und das Badewasser müssen passend temperiert sein. Die Zimmertemperatur sollte um die 22°C betragen, das Wasser um die 36°C warm sein. Da das eigene Empfinden täuschen kann, ist zur Sicherstellung der richtigen Wassertemperatur ein Badethermometer angeraten.

Zum Waschen eignet sich ein angenehm weicher Waschlappen. Nach dem Bad werden Handtücher, eine frische Windel, Kleidung und evtl. eine Lotion oder ein pflegendes Öl benötigt. Gute Produkte bekommt man besonders in Apotheken vor Ort oder diversen Online-Apotheken in deren Baby-Rubrik.

Kein Badespaß ohne Entspannung

Damit das Bad wirklich zum Vergnügen wird, müssen Baby und Begleitperson entspannt sein. Nicht nur das erste, sondern auch alle folgenden Bäder werden am besten auf einen Zeitpunkt gelegt, der sicherstellt, dass:

  • weder das Baby noch die Begleitperson müde ist
  • Störungen, wie spontaner Besuch oder ein wichtiger Anruf ausgeschlossen sind
  • Geschwister beschäftigt oder in Kindergarten / Schule sind
  • kein dringender Termin im Nachhinein ansteht.

Um Stress und unnötiges Hantieren zu vermeiden, sollten alle Badeutensilien griffbereit zu Beginn des Bades bereitliegen, der Waschlappen direkt neben der Badgelegenheit, Windel, Handtücher, Pflegeprodukte und Kleidung in sicherem Spritzabstand.

Natürlich dient ein Bad der Körperreinigung, Spaß und Entspannung dürfen jedoch auch nicht zu kurz kommen. Stärkere Verschmutzungen im Windelbereich werden vor dem Bad auf dem Wickeltisch beseitigt. Und auch das Gesicht wird außerhalb der Wanne oder des Eimers sanft gereinigt.

Plötzlich Angst und Panik vor dem Wasser?! – Auf Umwegen zu Badefreuden…

Alles war perfekt vorbereitet und trotzdem schreit das Baby, sobald es im Wasser sitzt. Dieses Verhalten lässt frischgebackene Eltern verständlicherweise ratlos zurück. Siehe auch: Wie entsteht Angst bei Kindern?

Doch hier gibt es gleich zwei gute Nachrichten. Ist das Baby ansonsten gesund und munter, dann ist die Badeverweigerung kein Grund zur Sorge. Zudem ebnen häufig kleine Tricks den Weg zum Badevergnügen.

Vielleicht passt die Badegelegenheit nicht zum Kind. Auch wenn die Eltern den Baby-Badeeimer noch so praktisch finden, dem Kleinen ist die Enge zu viel. Oder es fühlt sich in der Babybadewanne verloren. Von Bekannten kann testweise eine andere Badegelegenheit ausgeliehen werden. Womöglich plantscht das Kind darin vergnügt.

Einigen Babys ist es schlicht zu viel, wenn sie von jetzt auf gleich von Wasser umgeben sind. Hier kann es helfen, das Kind zunächst über die Badegelegenheit zu halten, sodass nur die Füße im Wasser sind. Sobald das Baby sichtlich Interesse und Gefallen am nassen Element findet, wird es langsam hineingesetzt.

Nicht nur für das Baby ist das Bad eine aufregende Angelegenheit. Auch die Begleitpersonen sind häufig, gerade beim ersten Bad, nervös. Dies überträgt sich auf die Kleinen. Aus Angst das Baby fallenzulassen, kann der Griff zu fest und für das Baby vielleicht schmerzhaft sein. Schreit das Kind beim Baden, so sollte auf jeden Fall zunächst das eigene Verhalten hinterfragt und gegebenenfalls geändert werden.

Eventuell ist auch der Zeitpunkt schlecht gewählt. Weil Plantschen im warmen Wasser Babys müde macht, baden viele Eltern ihre Kinder in den frühen Abendstunden. Dagegen spricht generell überhaupt nichts. Manche Babys sind zu dieser Uhrzeit womöglich jedoch bereits zu müde, finden aber am morgendlichen Bad großen Gefallen.

Manche Kinder sind dem Wasser gegenüber ängstlicher als andere - doch früher oder später wird fast jedes Kind zur "Wasserratte"... (© cicisbeo / Fotolia)
Manche Kinder sind dem Wasser gegenüber ängstlicher als andere – doch früher oder später wird fast jedes Kind zur „Wasserratte“… (© cicisbeo / Fotolia)

Vom Wasserfan zum Protestbader

Gut vorbereitet und in entspannter Atmosphäre genießen die meisten Babys den Aufenthalt im warmen Wasser. Doch bei einigen schlägt das Vergnügen scheinbar grundlos in Abneigung um. Zusammen mit dem Wasserhahn fließen dann bereits häufig schon Tränen.

Es kann sein, dass der Badezeitpunkt nicht mehr zum Babyrhythmus passt. Vielleicht ist das Kind nun zu müde für das Bad oder es will sich lieber auf dem Spielteppich beschäftigen. Ein Versuch das Badevergnügung zu einer anderen Uhrzeit stattfinden zu lassen, kann lohnend sein.

Eventuell reicht Wasser alleine zum Vergnügen auch nicht mehr aus und das Baby schreit aus Langeweile. Im Handel wird Badespielzeug in zahlreichen Varianten und für alle Altersgruppe angeboten.

Trotz größter Vorsicht kann beim Baden ein kleines Missgeschick passieren. Ein Wasserspritzer ins Gesicht hat das Baby erschreckt. Oder die Wassertemperatur war etwas zu kalt. Manchmal reicht eine Kleinigkeit, um dem Baby die Badefreude zu vermiesen. Hier helfen viel Geduld und positive Erlebnisse. Ein neues Spielzeug kann von der Angst ablenken. Und in netter Gesellschaft badet es sich sowieso angstfrei. Wieso also nicht mit dem Baby zusammen in die große Wanne steigen und gemeinsam plantschen? Wichtig nur: Auch hier geht Sicherheit vor. Das Baby muss zu jeder Zeit sicher festgehalten werden. Zudem sollte eine zweite Begleitperson die ganze Badedauer über anwesend sein und beim Ein- und Ausstieg unterstützen.

Es ist nur eine Phase! Alle Eltern kennen diesen Spruch. Auch bei kleinen Badeverweigerern kann er zutreffen. Hier hilft: Erst einmal viel Geduld. Verkrampft sich das Baby und schreit, wird das Bad am besten abgebrochen. Oftmals sieht ein paar Tage später die Badewelt schon wieder besser aus.

Für die Angst vor dem Baden gibt es verschiedenste Auslöser. Doch die Lösungsansätze sind noch zahlreicher. Und so werden über kurz oder lang aus den allermeisten Protestbadern begeisterte Wasserfans – ganz ohne Kinderpsychotherapie oder Globuli gegen Ängste bei Kindern.