Demophobie bezeichnet die Angst vor Demos und großen Menschenansammlungen. Dazu zählen zum Beispiel Jahrmärkte, Konzerte, Kaufhäuser, Einkaufsstraßen in Städten, Stadien und auch andere Veranstaltungen, wo sich viele Menschen versammeln (vgl. auch Ochlophobie: Angst vor Menschenmassen und Agoraphobie). Die Hauptangst ist, von anderen zertrampelt oder überrannt zu werden. Demophobiker fühlen sich in Menschenansammlungen extrem unwohl und nicht zugehörig, die Symptome sind vielfältig.
Es können folgende Beschwerden auftreten:
- Atemnot
- Zittern
- Schweißausbrüche
- Schwindelgefühle (Angst-Schwindel)
- Nervosität
- Übelkeit
- Panikattacken
In schwere Fällen kann sogar Ohnmacht die Folge sein.
Wie entsteht Demophobie?
Die Krankheit entsteht wie vieles meistens in der Kindheit. Traumatische Erlebnisse prägen den Menschen von klein auf und lassen sich nur schwer wieder ablegen. Beispielsweise kann eine öffentliche Demütigung vor der ganzen Schulklasse schon reichen, um eine lebenslange Demophobie auszulösen. Demophobiker haben auch große Angst vor Abweisung und Ablehnung und auch vor dem Verurteiltwerden von anderen. Vielleicht wurden sie als Kind wegen ihrer Kleidung gemobbt und sind als Erwachsener so unsicher geworden, dass sie eine Demophobie entwickelt haben. Dennoch sind die Ursachen so vielfältig wie die Auswirkungen auf das Leben des Betroffenen.
Woran erkennt man eine Demophobie?
Eine gewisse Grundangst vor Menschenmengen ist trotzallem ganz normal. Man weiß nicht, wer sich unter der Masse versteckt, man muss ohne Vertrauen und ohne die Menschen zu kennen, ganz eng an vielen vorbeigehen. Natürliche Distanzen können nicht eingehalten werden, was bei vielen Menschen Unbehagen auslöst.
Eine Demophobie ist aber mehr als ein Unbehagen. Die meisten Menschen nehmen diese kleine Unannehmlichkeit in Kauf um ihre Lieblingsband zu sehen, die Freude ist viel größer als der Kummer. Gleiches gilt für die meisten anderen Veranstaltungen.
Ein Demophobiker kann darüber aber nicht hinwegsehen. Die Angst vor den anderen ist so unglaublich groß, dass er seine Bedürfnisse hinten anstellt. Ein freies, selbstbestimmtes Leben ist oftmals nicht möglich, die Angst kontrolliert das Leben des Betroffenen. Das gibt ihr definitorisch den Wert einer Krankheit (pathologische Angst).
Dazu kommen körperliche Symptome wie Atemnot, Zittern und Co, ein Gefühl des Überwältigtseins und Kontrollverlusts stellt sich ein.
Demophobie kann einen auch beruflich stark einschränken, es fängt schon bei der Wahl des Berufs an. In starken Fällen ist an einen Job im Großraumbüro nicht zu denken! Die Demophobie fängt bei manchen schon bei Menschengruppen ab 2 Personen an und steigert sich mit der Anzahl der Menschen, mit denen man sich umgibt.
Was tun gegen Demophobie?
Psychotherapie, in der Regel vor allem Verhaltenstherapie, ist hier der richtige Weg. Betroffene müssen ihre Angst verstehen lernen und die Schlüsselerlebnisse in der Vergangenheit aufarbeiten, die die Angst noch immer schüren.
Ein richtiger Umgang mit Kritik und Ablehnung muss erlernt werden. Was auch helfen kann sind Hypnose und gezielte Entspannungsübungen. Tägliches Meditieren und Yoga können hier sehr hilfreich sein.
Ein Mensch, der an Demophobie leidet, leidet auch unter großem innerem Stress. Jedes Verlassen der eigenen vier Wände kann eine Qual werden. Darum sind Entspannungsmöglichkeiten hier das A und O. Regelmäßiger Sport und eine gesunde Ernährung können auch dabei helfen, die Stresshormone zu reduzieren. Eine Verbesserung der Störung kann dadurch auch erreicht werden, aber nichts ersetzt eine Psychotherapie.