Was macht und wie arbeitet ein Psychoanalytiker?
Der österreichische Neurologe und Tiefenpsychologe Sigmund Freud (1856 -1939) interessierte sich Zeit seines Lebens für „die Nachtseite des menschlichen Lebens“, in die er Licht zu bringen hoffte. Einen Schlüssel, um Zugang zu den Prozessen zu erlangen, die sich im Unterbewusstsein abspielen, sah er in der von ihm entwickelten Psychotherapieverfahren der Psychoanalyse.
Die revolutionären Erkenntnisse des Wiener Arztes zogen im Laufe der Zeit zahlreiche Forschungen und Weiterentwicklungen seiner Theorien nach sich. Doch im Zuge des Fortschritts der Medizin meldeten sich zunehmend kritische Stimmen zu Wort, die die Verfahren des Wiener Arztes als veraltet ansahen. Heute indes erlebt die psychoanalytische Therapie ein Comeback unter den Psychotherapien, denn sie wirkt, wie neueste Langzeitstudien zeigen, „nachhaltiger als alle anderen Therapien“ (welt.de/…/Warum-die-Psychoanalyse-ein-Comeback-feiert.html).
Worin besteht also das Erfolgsrezept von Freuds Psychoanalyse-Konzept, das er zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwarf? Worauf müssen sich Patienten einstellen, wenn sie sich heutzutage mit ihren seelischen Beschwerden an einen Psychoanalytiker wenden? Wie läuft eine Sitzung bei ihm ab?
Der folgende Text gibt Antworten auf diese und viele weitere Fragen rund um die psychoanalytische Therapie in Theorie und Praxis.
Der Beruf des Psychoanalytikers
Bei der Ausbildung zum Psychoanalytiker handelt es sich um eine Weiterbildung, die ein abgeschlossenes Medizin- oder Psychologiestudium sowie eine Approbation voraussetzt. Den allgemein anerkannten, aber nicht verbindlichen Standard für diese Fortbildung setzen die Weiterbildungsrichtlinien der DGPT (Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie). (dgpt.de/aus-weiterbildung/aus-und-weiterbildungsrichtlinien/)
Einrichtungen wie die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft oder die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung, aber auch unabhängige Institute bieten flächendeckend in Deutschland Lehrgänge zu diesem Psychotherapieverfahren an. Die Weiterbildungsmaßnahme dauert berufsbegleitend in Teilzeit mindestens fünf Jahre. Die Kosten dafür liegen bei rund 60.000 Euro, denen aber innerhalb von fünf Jahren Einnahmen von 75.000 Euro aufgrund eigener Behandlungsfälle gegenüberstehen, wie die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung schreibt (dpv-psa.de/ausbildung/broschuere/ausbildungskosten-in-dpv-instituten/).
Einen Einblick in die Welt der Psychoanalytiker-Azubis liefert folgender Internetauftritt: jetzt.de/wie-viel-verdient/jobkolumne-wie-viel-verdient-eine-psychoanalytikerin. Dieser Beitrag geht auch auf das Gehalt ein, das ein ausgebildeter Psychoanalytiker im Durchschnitt verdient und das bei einer Tätigkeit in einer Gemeinschaftspraxis im Durchschnitt bei rund 3.500 Euro netto liegen kann.
Wenn mich meine Arbeit [als Psychoanalytikerin / psychoanalytische Therapeutin] bisher etwas Allgemeingültiges über die Menschen gelehrt hat, dann Folgendes: Jeder Mensch läuft mit einer Rüstung aus den unterschiedlichsten Wertvorstellungen und Verhaltensmustern durchs Leben, die ihm dabei helfen, klarzukommen. Das funktioniert mal besser, mal schlechter. Doch darunter liegt eigentlich bei allen dasselbe: Die Sehnsucht danach, als der geliebt zu werden, der man ist. (Anna, jetzt.de)
Die Psychoanalyse
Die Grundlage aller psychoanalytischen Therapien heute bilden die Theorien Sigmund Freuds. Unterschiede finden sich jedoch bei der Vorgehensweise und Zielsetzung, die sich aus den Weiterentwicklungen der Modelle des Wiener Arztes ergeben haben.
1. Freuds Psychoanalyse: Theoretisches:
– Das Drei-Instanzen-Modell
Nach der Theorie des Wiener Arztes bestimmt das sogenannte Drei-Instanzen-Modell die Persönlichkeit eines jeden Menschen („Strukturmodell der Psyche“, siehe Wiki). Dieses setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
- Es: Das Es steht für die unbewussten Bedürfnisse und Triebe des Menschen und ist von Geburt an vorhanden. Diese Ebene wird durch das Lustprinzip geleitet, das situationsunabhängig nach sofortiger Befriedigung der Gelüste verlangt. Im Es sind sowohl Affekte wie Hass angesiedelt als auch körperliche Begierden wie Hunger oder die sexuelle Triebenergie.
- Über-Ich: Den Gegenpol zum Es stellt das Über-Ich dar. Hier ist das Gewissen verankert, das sich aus anerzogenen Normen und Werten, Geboten und Verboten, dem Bewusstsein von Gut und Böse speist. Das Über-Ich ist das Ergebnis der Sozialisation im Laufe des Lebens, also der individuellen Erfahrungen von Außeneinflüssen wie Erziehung.
- Ich: Das Ich dient als Regulator, um die Bedürfnisse des Es und die antrainierten Wertevorstellungen des Ichs in Einklang zu bringen. Diese Instanz wägt somit das Pro und Contra beider Positionen ab und sucht nach einer Lösung, die sich an der Realität misst.
Der Wiener Arzt ging davon aus, dass die Triebe zu 90 Prozent die Entscheidungen eines Menschen bestimmen. Das Ich dagegen vergleicht er mit einem „relativ hilflosen Reiter, der auf einem wilden Pferd sitzt (das heißt den Trieben, dem machtvollen unbewussten Es, den blinden Kräften der Natur)“ (https://books.google.de/books?id=MRIfZG2h…).
Eine leicht verständliche Erklärung dieses Drei-Instanzen-Modells, das die Persönlichkeitsstruktur als ein dynamisches Feld widerstreitender Kräfte beschreibt, bietet beispielsweise das „Lernvideo für die mündliche Überprüfung des Heilpraktikers für Psychotherapie“ unter youtube.com/watch?v=UeCC8n87J8Y.
– Trieblehre
Das Entstehen von Neurosen führt Freud auf unbewältigte Konflikte in der Kindheit zurück. Diese Spannungsfelder der Vergangenheit stellt er in einen direkten Zusammenhang mit den Erfahrungen, die ein Heranwachsender beim Versuch des Auslebens seiner Triebbedürfnisse macht. Sind die Erfahrungen dabei negativer Natur, reagiert das Kind mit einer Verdrängung des Unangenehmen ins Unterbewusstsein.
Der österreichische Neurologe geht von zwei beherrschenden Impulsen aus, die das Es steuern. So fordert einmal das Lustprinzip, das Freud unter dem Begriff der Libido (sexuelle Triebenergie) weit fasst, sein Recht auf Befriedigung ein. Daneben existiert der Ich-Trieb, der nach Selbsterhaltung strebt und in übersteigerter Form etwa einen krankhaften Narzissmus hervorbringen kann (vgl. narzisstische Persönlichkeitsstörung als eine Form von Persönlichkeitsstörungen). In seinen späteren Forschungen ergänzte der Wiener Neurologe dieses Modell noch um den Todestrieb, der von Destruktion und Aggression geprägt ist.
Hinsichtlich der Triebsteuerung unterteilte der österreichische Arzt die frühkindliche Entwicklung in folgende drei Abschnitte:
- Orale Phase (1.-2. Lebensjahr), in der die Nahrungsaufnahme und das dabei empfundene Wohlbehagen des Babys beim Saugen im Mittelpunkt stehen.
- Anale Phase (2.-3. Lebensjahr), die vom Erlernen der Reinlichkeit bestimmt ist.
- Phallische Phase (4.-6. Lebensjahr), bei der die Entdeckung des Geschlechts von zentraler Bedeutung ist.
Treten in einer dieser Lebensabschnitte Beeinträchtigungen bei der Triebbefriedigung auf, „wird sich später eine typische seelische Störung zeigen – so Sigmund Freud. Depressionen seien mit der oralen Phase, Zwangsneurosen mit der anale und Hysterie mit der phallischen verbunden“ (focus.de/gesundheit/ratgeber/depression/sigmund-freud_aid_108587.html).
Freuds Psychoanalyse in der Psychotherapie-Praxis
In den Anfängen seiner Behandlung psychisch Erkrankter wandte der österreichische Arzt zunächst die Hypnose als Mittel an, um mehr über das Unterbewusstsein zu erfahren. Alsbald erschien ihm diese Vorgehensweise jedoch als unzureichend, sodass er sich von der Hypnose abwandte und zunehmend das psychodynamische Verfahren der Psychoanalyse ausfeilte und anwandte (vgl. auch Psychodynamische Psychotherapie).
Der Ablauf der Sitzung sieht so aus, dass sich der Betroffene auf eine Couch legt, während der Therapeut an seinem Kopfende sitzt, sodass der Analysand ihn nicht sehen kann. In dieser Atmosphäre der Entspannung und fehlenden Ablenkung, die etwa ein Blickkontakt hervorrufen könnte, fordert der Psychoanalytiker den Analysanden auf, alles zu erzählen, was ihm im Moment durch den Kopf geht. Dazu zählen vor allen Dingen Träume, Wünsche, Erinnerungen, die der Arzt aufgreift und zu deuten versucht.
Das Wesen der psychoanalytischen Behandlung des Wiener Arztes besteht also darin, mithilfe der sogenannten freien Assoziation einen Zugang zu tief in der Psyche verankerten und nicht verarbeiteten Konflikten zu finden, um sie durch ihre Identifizierung und Benennung bewältigen zu können.
Einen tieferen Einblick in das Leben und Wirken des Wiener Psychologen gewährt zum Beispiel die 3sat-Dokumentation „Aufbruch in die Seele“ (youtube.com/watch?v=o6-Repnnd9k).
2. Psychoanalytische Therapie („analytische Psychotherapie“) heute
Ausgangslage der psychoanalytischen Therapien von heute ist der psychodynamische Ansatz, der dem Drei-Instanzen-Modell des Wiener Neurologen zugrunde liegt. Die Behandlungsmethoden gehen somit von der „Annahme unbewusster psychischer Prozesse (Konflikte, Erlebens- und Handlungsmuster) [aus], die zu psychischen und körperlichen Beschwerden führen“ (flexikon.doccheck.com/de/Psychodynamik). Dennoch finden sich in den verschiedenen Methoden deutliche Unterschiede, da sich auf der Basis von Freuds Theorien mehrere Richtungen entwickelt haben.
Die psychotherapeutische Therapie basiert auf dem Gespräch zwischen Analysand und Therapeut. Abweichungen sind indes „in der therapeutischen Haltung, der Behandlungsfrequenz, der Behandlungsdauer und dem Setting“ (ppdu.de/?page_id=17) festzumachen. Mit „Setting“ sind die Rahmenbedingungen gemeint, unter denen eine Sitzung stattfindet, ob der Patient beispielsweise auf der Couch liegt oder dem Therapeuten gegenübersitzt.
Definition
Ein Blick in die „Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Durchführung der Psychotherapie“ („Psychotherapie-Richtlinie“, g-ba.de/downloads/62-492-1266/PT-RL_2016-11-24_iK-2017-02-16.pdf), an der sich die Ausbildungskonzepte des Psychoanalytikers, aber auch die gesetzlichen Krankenkassen bei der Übernahme von Behandlungskosten orientieren, zeigt, dass der Begriff der „Psychoanalyse“ hier überhaupt nicht vorkommt.
In den Vorgaben ist stattdessen von folgenden Therapieformen die Rede:
- tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
- analytische Psychotherapie und
- Verhaltenstherapie.
Alle drei Maßnahmen sieht die DPGT in ihrer Wirksamkeit als wissenschaftlich belegt an, weshalb sie auch im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten sind.
Daneben gibt es mehrere Praxen, die die klassische Psychoanalyse anbieten. Die Kosten dafür tragen allerdings nicht die Krankenkassen.
► Analytische Psychotherapie
Während die Verhaltenstherapie darauf abzielt, festgefahrene Denkmuster zu durchbrechen und das Handeln in der Gegenwart neu auszurichten, befasst sich die analytische Psychotherapie mit der Vergangenheit des Betroffenen, zum Beispiel mit einem Trauma aus der Zeit seiner Kindheit. Dabei „geht es darum, Unbewusstes bewusst zu machen. Dies geschieht mit Hilfe der Übertragungs-, Gegenübertragungs- und Widerstandsanalyse und der freien Assoziation des Patienten“, erläutert der Psychoanalytiker Dr. Korte (praxis-dr-korte.de/cms/index.php?id=49).
Diese Übertragungs-, Gegenübertragungs- und Widerstandsanalyse resultiert aus der intensiven Gesprächsnähe zwischen Analysand und Analytiker, die sich im Verlauf mehrerer Therapiesitzungen aufbaut (vgl. auch die Transference-focused Psychotherapy). Folgendes ist darunter zu verstehen:
- Übertragung: Patienten projizieren ihre Sehnsüchte und Konflikte, die sie in der Konfrontation mit anderen Bezugspersonen in ihrer Vergangenheit erlebt haben, auf den Therapeuten.
- Gegenübertragung: Hierbei handelt es sich um die emotionale Reaktion des Therapeuten auf seinen Patienten, dem gegenüber er Sympathie oder Antipathie empfinden kann. Aus diesem Grund ist er gehalten, sich dieses Reflexes bewusst zu sein und stets eine neutrale Position einzunehmen.
- Widerstand: Dem Analysanden widerstrebt es, seine Erkrankung überwinden zu wollen.
Bei der psychoanalytischen Therapie finden zwei bis drei Sitzungen pro Woche statt. Dabei obliegt es in der Regel der Entscheidung des Betroffenen, ob er dabei lieber auf der Couch liegen oder die Behandlung im Sitzen durchführen möchte.
Die analytische Langzeittherapie umfasst einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren und beinhaltet eine Kostenübernahme von 200 bis 300 Therapiestunden durch die Krankenkasse. Besonders gut behandeln lassen sich mit ihr unter den psychischen Krankheiten „vor allem Depression, Angststörungen, Zwangskrankheiten, Persönlichkeitsstörungen und psychosomatische Erkrankungen“ (psykreuzberg.de/html/analytische_einzelpsychotherap.html).
Die analytische Kurzzeittherapie hilft dagegen bei akuten Lebenskrisen wie Trennungen (vgl. Trennungsschmerz überwinden), Problemen in der Familie oder einem Trauma. Sie ist auf ein Zeitfenster von zehn bis 40 Stunden angelegt. Die Kurzzeittherapie dient in manchen Fällen auch als Basis, um weiterführende Maßnahmen einschätzen zu können.
Besondere Herausforderungen stellt auch die analytische Kinderpsychotherapie.
► Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Bei dieser Form der Behandlung treffen sich Analysand und Therapeut in der Regel einmal, manchmal auch zweimal in der Woche. Der Ablauf des Gesprächs gestaltet sich so, dass sich beide gegenübersitzen und die aktuellen psychischen Beschwerden des Betroffenen thematisieren. Der Therapieansatz geht davon aus, dass die Ursachen für das Leiden in der Vergangenheit liegen, dass die Lösung der Probleme aber in Bezug auf die Gegenwart zu suchen ist.
Ziel ist es, dass über „die Entwicklung von Einsichten in unbewusste Wünsche, Motive und Konflikte […] Einblicke in zugrundeliegende Ursachen der Problematik gewonnen werden“ (praxis-gossler.de/faqs/worin-unterscheiden-sich-tiefenpsychologisch-fundierte-psychotherapie-analytische-psychotherapie-und-kognitive-verhaltenstherapie/). Im Unterschied zur analytischen Psychotherapie nimmt der Analytiker eine deutlich aktivere Rolle ein, indem er die Kommunikation mit dem Analysanden leitet.
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist eine zeitlich begrenzte Maßnahme und dauert circa ein bis drei Jahre. Im Normalfall übernimmt die Krankenkasse 50 bis 100 Sitzungsstunden.
Geeignet ist diese Form der Behandlung vor allen Dingen für Menschen mit „Angststörungen, Psychosen, psychosomatischen Störungen und Persönlichkeitsstörungen“ (hausmed.de/gesund-leben/psychoanalyse/methoden). Vgl. auch neurotische Störungen.
Klassische Psychoanalyse
Die klassische Psychoanalyse ist zeitlich nicht begrenzt und kann sich über mehrere Jahre hinwegziehen. In den Augen der Krankenkassen handelt es sich bei ihr um keine Therapie, die das Ziel einer Heilung psychischer Erkrankungen verfolgt. Stattdessen werten sie sie als „Weiterbildung der Persönlichkeit“ (netdoktor.de/therapien/psychotherapie/psychoanalyse/), bei der es um die Aufarbeitung der Lebensgeschichte des Betroffenen geht.
Die klassische Psychoanalyse wird heutzutage nur noch selten durchgeführt und lediglich in ambulanten Praxen angeboten. Ein Grund dafür ist zum einen ihre zeitliche Unbegrenztheit und zum anderen, dass „die empirische Evidenz für die Wirksamkeit […] gering ist“ (neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/therapie/psychotherapie/klassische-psychoanalyse/).
Charakteristisch für diese Form der Therapie sind die häufigen Sitzungen von vier bis fünf Stunden wöchentlich. Diese finden im Liegen statt und haben die freie Assoziation zur Grundlage.
An welchen Therapeuten wende ich mich? Zulassung und Qualifikation
Wer psychotherapeutische Hilfe sucht, hat es bei der Vielzahl an Angeboten und unterschiedlichen Berufsbezeichnungen wie Psychoanalytiker, -therapeut oder Psychiater (respektive Facharzt für Psychiatrie) nicht leicht, den Überblick zu behalten. So dürfen beispielsweise bestimmte Gruppen mit entsprechender Qualifikation eine Psychotherapie anbieten, aber nicht alle aus diesem Personenkreis sind berechtigt, den gesetzlich geschützten Titel eines Psychotherapeuten zu tragen.
Folgende Internetsite gibt Auskunft über die Definition der Berufsbilder und beantwortet die Frage, wer von der Ärztekammer eine Zulassung erhält: www.therapie.de/psyche/info/fragen/wichtigste-fragen/unterschied-psychotherapeut-psychologe-psychiater/
Die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft bietet eine Suchfunktion an, mit der sich ein Therapeut vor Ort bequem finden lässt: dpg-psa.de/Therapiesuche.html
Fazit
Die Psychologie geht davon aus, dass bei psychischen Störungen und psychischen Krankheiten mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Je nach genetischer Veranlagung und Macht der Außeneinflüsse durch Familie und durch das soziale Umfeld reagieren Menschen individuell sehr unterschiedlich auf Ereignisse in ihrem Leben. Während die einen bestimmte Situationen als traumatisch belastend empfinden und sie ins Unterbewusstsein zu verdrängen suchen, gehen andere damit völlig entspannt um.
Freud hat auf dem Gebiet der Psychoanalyse ein Tor geöffnet, das der Forschung zahlreiche neue Erkenntnisse über die Prozesse ermöglicht, die im Unterbewusstsein stattfinden. Die Effizienz seiner Theorien und Behandlungsmethoden war lange Zeit umstritten und ist es auch heute noch, wenngleich seine Ansätze trotz aller Kritik aktuell eine Art Renaissance erleben und neueste Studien ihre Wirksamkeit belegen.
Letztendlich ist es die Entscheidung eines jeden einzelnen Betroffenen, welche Therapieform ihm am meisten zusagt, um sein psychisches Leid in den Griff zu bekommen. Hilfreich bei dieser Überlegung ist es, wenn sich der Patient zunächst die grundsätzliche Frage stellt: „Möchte er seine Vergangenheit aufarbeiten oder in erster Linie die Probleme im Hier und Jetzt bewältigen?“ (apotheken-umschau.de/Psychotherapie) In ersterem Fall ist er gut beraten, seine Probleme im Rahmen einer Psychoanalyse aufzuarbeiten, im letzteren ist dagegen eher eine Verhaltenstherapie angesagt.