Spielsucht und Angststörungen sind zwei psychische Erkrankungen, die eng miteinander verknüpft sind. Obwohl sie auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen mögen, haben sie viele Gemeinsamkeiten und können sich gegenseitig beeinflussen. In diesem Blogpost werden wir uns mit dem Zusammenhang zwischen Spielsucht und Angst befassen und untersuchen, wie diese beiden Störungen zusammenhängen. Wir werden auch auf die Behandlungsmöglichkeiten eingehen, um Betroffenen zu helfen, ihre Angst davor, spielsüchtig zu werden, in den Griff zu bekommen.
Glücksspielsucht – Wie entsteht sie?
Glücksspielsucht, auch als Spielsucht bekannt, ist eine psychische Störung, bei der eine Person den Drang verspürt, fortlaufend zu spielen, obwohl sie sich der negativen Folgen bewusst ist. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, ihr Spielverhalten zu kontrollieren und können trotz finanzieller, sozialer und persönlicher Probleme nicht aufhören zu spielen.
Es gibt mehrere Faktoren, die zur Entstehung von Glücksspielsucht beitragen können. Einer der Hauptgründe ist das Belohnungssystem im Gehirn, das durch das Glücksspiel aktiviert wird. Während des Spielens werden Dopamin und andere Glückshormone freigesetzt, die ein Gefühl von Euphorie und Vergnügen vermitteln. Dieses Belohnungsgefühl kann süchtig machen und dazu führen, dass die Person immer mehr spielen möchte, um dieses Gefühl erneut zu erleben.
Ein weiterer Faktor, der zur Entwicklung einer Glücksspielsucht beitragen kann, ist die Angst davor, spielsüchtig zu werden. Eine Person, die an einer Angststörung leidet, kann sich leicht Sorgen darüber machen, spielsüchtig zu werden und sucht vielleicht nach Möglichkeiten, diese Angst zu bewältigen. In einigen Fällen kann das Glücksspiel als eine Form der Selbstmedikation verwendet werden, um vorübergehend von den Ängsten und Sorgen abzulenken. Dies kann jedoch dazu führen, dass die Person ungewollt in die Falle der Spielsucht gerät.
Das Gehirn eines Spielsüchtigen
Um den Zusammenhang zwischen Spielsucht und Angst besser zu verstehen, ist es wichtig, einen Blick auf das Gehirn eines spielsüchtigen Menschen zu werfen. Spielsucht im Gehirn manifestiert sich durch Veränderungen in den neuronalen Verbindungen und der Aktivität bestimmter Gehirnregionen, die für die Kontrolle von Impulsen, Entscheidungsfindung und Belohnung zuständig sind.
Bei Menschen, die an Glücksspielsucht leiden, sind bestimmte Bereiche des Gehirns hyperaktiv, insbesondere das Belohnungszentrum. Dies führt dazu, dass die Person stärker auf die Freisetzung von Dopamin und anderen Belohnungshormonen reagiert, was das Verlangen nach Glücksspiel verstärkt. Gleichzeitig sind die Bereiche des Gehirns, die für die Impulskontrolle und die Entscheidungsfindung zuständig sind, bei spielsüchtigen Menschen oft beeinträchtigt. Dies kann dazu führen, dass sie Schwierigkeiten haben, ihr Verhalten zu kontrollieren und rational über die Konsequenzen ihres Handelns nachzudenken.
Angststörungen können diese Veränderungen im Gehirn noch verstärken, indem sie das Stresshormon Cortisol freisetzen. Cortisol kann die Fähigkeit des Gehirns, rational zu denken und Entscheidungen zu treffen, weiter beeinträchtigen und dazu führen, dass die Person noch stärker in die Spirale der Spielsucht gezogen wird.
Die Angst davor, spielsüchtig zu werden, kann auch einen negativen Einfluss auf das Gehirn haben. Die ständige Sorge und Angst können dazu führen, dass sich das Gehirn in einem angespannten Zustand befindet, was wiederum die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt und das Risiko für die Entwicklung einer Spielsucht erhöht.
Zusammenhang zwischen Spielsucht und Angst
Wie wir gesehen haben, sind Spielsucht und Angst eng miteinander verbunden, sowohl auf neurologischer als auch auf psychologischer Ebene. Bei vielen Menschen können Angststörungen und Spielsucht gemeinsam auftreten und sich gegenseitig verstärken.
In einigen Fällen kann die Angst davor, spielsüchtig zu werden, dazu führen, dass die Person tatsächlich spielsüchtig wird. Dies geschieht, wenn die Person das Glücksspiel als eine Möglichkeit sieht, ihre Angst zu bewältigen und vorübergehend von ihren Sorgen abzulenken. Das Glücksspiel kann jedoch schnell zu einer Abhängigkeit werden, die schwer zu überwinden ist.
Behandlung von Spielsucht und Angst
Die Behandlung von Spielsucht und Angststörungen erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die zugrunde liegenden psychologischen Probleme als auch die neurologischen Veränderungen im Gehirn angeht. Eine Kombination aus verschiedenen Therapieformen, wie kognitive Verhaltenstherapie (KVT), tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Achtsamkeitstraining, kann dazu beitragen, die Denkmuster und Verhaltensweisen, die zur Spielsucht und Angst führen, zu verändern.
Die Betroffenen können auch von Selbsthilfegruppen und der Unterstützung durch Familie und Freunde profitieren, um den Druck, der durch die Angst davor, spielsüchtig zu werden, entsteht, zu bewältigen. In einigen Fällen kann auch eine medikamentöse Behandlung angezeigt sein, insbesondere wenn die Angststörung schwerwiegend ist und die Person anhaltende Panikattacken oder andere Symptome erlebt.
Zwischenfazit
Spielsucht und Angst sind zwei Erkrankungen, die sowohl auf psychologischer als auch auf neurologischer Ebene miteinander verbunden sind. Die Angst davor, spielsüchtig zu werden, kann in einigen Fällen tatsächlich zur Spielsucht führen. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist es wichtig, dass Betroffene und ihre Angehörigen sich über die Zusammenhänge zwischen Spielsucht und Angst informieren und geeignete Behandlungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen.
Bezahlt die Krankenkasse in Deutschland die Behandlung von Spielsucht?
In Deutschland erkennen die gesetzlichen Krankenkassen Spielsucht als eine psychische Erkrankung an. Daher werden in der Regel die Kosten für die Behandlung von Spielsucht, wie etwa Psychotherapie oder medikamentöse Therapie, übernommen. Es ist jedoch wichtig, dass die Betroffenen vor Beginn der Behandlung bei ihrer Krankenkasse nachfragen, welche Leistungen genau übernommen werden und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um eine Kostenübernahme zu gewährleisten.
Welcher Arzt behandelt Spielsucht?
Die Behandlung von Spielsucht kann von verschiedenen Fachärzten und Therapeuten durchgeführt werden. In der Regel sind dies Psychiater, Psychologen oder Psychotherapeuten, die über eine spezielle Ausbildung und Erfahrung in der Behandlung von Suchterkrankungen verfügen. Bei Bedarf können auch andere Fachärzte wie Neurologen oder Allgemeinmediziner in die Behandlung einbezogen werden, um mögliche körperliche Ursachen oder Begleiterkrankungen zu behandeln.
Was genau heißt „Störung der Impulskontrolle“?
Eine Störung der Impulskontrolle bezeichnet das Unvermögen, unangemessene oder schädliche Verhaltensweisen oder Handlungen zu kontrollieren, auch wenn man sich der negativen Konsequenzen bewusst ist. Menschen mit einer Störung der Impulskontrolle haben Schwierigkeiten, ihre Impulse in Schach zu halten, und handeln häufig spontan, ohne über die möglichen Folgen ihres Handelns nachzudenken.
Im Zusammenhang mit Spielsucht bedeutet dies, dass die Betroffenen trotz finanzieller, sozialer oder persönlicher Probleme, die durch das Glücksspiel verursacht werden, nicht aufhören können zu spielen. Die Störung der Impulskontrolle kann auch dazu führen, dass die betroffene Person immer wieder in das Glücksspiel zurückfällt, selbst nach einer erfolgreichen Behandlung oder Therapie.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Spielsucht und Angst eng miteinander verknüpft sind und eine ganzheitliche Behandlung erfordern, die sowohl die psychologischen als auch die neurologischen Aspekte dieser Erkrankungen berücksichtigt. In Deutschland übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten für die Behandlung von Spielsucht, und verschiedene Fachärzte wie Psychiater, Psychologen oder Psychotherapeuten können die Betroffenen bei der Bewältigung ihrer Erkrankung unterstützen. Eine Störung der Impulskontrolle ist ein zentrales Merkmal der Spielsucht und zeigt sich in der Unfähigkeit, das Spielverhalten trotz negativer Konsequenzen zu kontrollieren.