Ob in Schule oder Beruf, beim Sport oder im Sexualleben: Versagensängste können in vielen Situationen auftreten und uns das Leben buchstäblich zur Hölle machen. Schon lange vor einer bestimmten Situation malen sich Betroffene diese in den schlimmsten Tönen aus und je näher sie rückt, desto mehr psychische und körperliche Beschwerden machen sich bemerkbar. Die Ursachen und Formen von Versagensangst haben wir schon beleuchtet, in diesem Artikel soll es deswegen vor allem um wirksame Strategien und Tipps gehen, wie sich diese eindämmen lässt.
Die Konsequenzen einschätzen
In den seltensten Fällen haben Betroffene vor einer bestimmten Situation an sich Angst. Vielmehr drehen sich die Ängste um die Konsequenzen, die es vermeintlich zur Folge hat, wenn diese Situation nicht wie gewünscht gemeistert wird. Wer beispielsweise Angst vor einer besonderen beruflichen Herausforderung verspürt, fürchtet sich womöglich davor, den eigenen Erwartungen oder auch denen des Chefs nicht zu entsprechen und bei einem Scheitern unliebsame Konsequenzen erleiden zu müssen. Wer hingegen Versagensangst im Bett verspürt, fürchtet sich eher davor, den Partner zu enttäuschen und malt sich womöglich aus, dass der sich dann jemand anderem zuwenden könnte. Es lohnt sich für Betroffene, die eigenen Versagensängste genauer zu analysieren, denn häufig wird man dabei feststellen, dass die befürchteten Konsequenzen überzogen und nicht realistisch sind. Niemand ist perfekt und Fehlschläge gehören zum Leben dazu. Diese Erkenntnis nimmt einem häufig schon einiges an (selbsterzeugtem) Druck und lässt einen der gefürchteten Situation lockerer entgegensehen.
Über Versagensängste reden
Betroffene sollten offen mit ihren Versagensängsten umgehen, denn das wirkt nicht nur sympathisch, es trifft auch in den meisten Fällen auf Verständnis. Wir sind schließlich alle nur Menschen und haben unterschiedliche Ängste. Bei Versagensangst vor einer beruflichen Herausforderung hilft es oft, Kollegen und/oder Vorgesetzten diese mitzuteilen. Ein kluger Chef wird in der Lage sein, einem die schlimmsten Bedenken zu nehmen. Auch bei Versagensängsten in der Beziehung bzw. im Bett kann es enorm hilfreich sein, mit dem Partner darüber zu reden. Das baut Druck ab und lässt einen befreiter an die Angelegenheit herangehen.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
Oft führen Versagensängste dazu, dass Betroffene die angstauslösenden Situationen so lange es geht aufschieben oder alles tun, um sie ganz zu vermeiden. Hier ist es sinnvoll sich zu vergegenwärtigen, dass man nur gewinnen kann, wenn man es zumindest versucht. Wer es versucht und sein Bestes gibt, kann stolz auf sich sein und hat zumindest eine gute Chance, das Vorhaben erfolgreich abzuschließen. Wer von vornherein den Kopf in den Sand steckt, scheitert dagegen auf jeden Fall.
Auf Hilfsmittel bei Versagensängsten zurückgreifen
Es gibt verschiedene Methoden und Hilfsmittel, um seine Ängste einzudämmen. So sind zum Beispiel Heilpflanzen bei Prüfungsangst ein bewährtes Konzept. Die beruhigende Wirkkraft zahlreicher Heilpflanzen wie Engelwurz oder Kava-Kava ist seit Jahrtausenden bekannt und wer unter Prüfungsangst oder auch anderen Ängsten leidet, kann sich diese zunutze machen. Auch mit Hypnose lassen sich mitunter Versagensängste überwinden. Wer hingegen auch mit solchen Mitteln zur Selbsthilfe nicht weiterkommt, sollte sich nicht scheuen eine Psychotherapie in Angriff zu nehmen.
Auf Erfolge konzentrieren
Meist haben Betroffene in der Vergangenheit bereits dieselben oder ähnliche Situationen gemeistert wie die, vor der sie sich jetzt fürchten. Es hilft sich diese vergangenen Erfolge immer wieder gedanklich zu vergegenwärtigen. Außerdem ist Visualisierung ein starkes Erfolgsinstrument. Dabei stellt man sich immer wieder im Geiste vor, wie die entsprechende Situation bestmöglich verläuft. Auch Sportler nutzen die Kraft der Visualisierung, indem sie den Wettkampf wiederholt im Kopf durchspielen. Darüber hinaus lohnt es sich, generelle Erfolge und positive Erlebnisse täglich in einem Erfolgstagebuch festzuhalten. Das erhöht das allgemeine Selbstbewusstsein und die Selbstzufriedenheit. Dabei muss man keine Romane schreiben, Stichwörter reichen.
Entspannungsübungen
Versagensängste erzeugen Stress und Anspannung. Mit Entspannungstechniken wie Meditation, autogenes Training oder Yoga kann man mehr innere Ruhe und Ausgeglichenheit gewinnen. Wer mit solchen Techniken vertraut ist, kann diese außerdem auch in einer angstauslösenden Stresssituation nutzen, um diese zu meistern.